Poetry

Internationale Poetry Biennale Shamrock - Festival der Dichterinnen. München. 2018.

  Manna-Brei

Manna-Brei*

Die grüne Eisenbahn fuhr im Kreis durchs Zimmer,

und wir drei Kinder warteten immer,

dass sie laut tutend den Bahnhof erreichte.

Mutter meinte, der Lärm macht sie krank,

und sie verabreichte uns dabei

noch je zwei Löffel Manna-Brei.

Weigerten wir uns, den Brei zu schlucken,

würde sie uns den Strom abdrehen 

und mit den Gleisen in den Keller gehen.

 

Dieser klebrige und süße Brei

war die Strafe unserer Kindheit.

Einen Löffel noch für Vater, einen für die Großmutter,

einen für die grüne Eisenbahn –

gurgelt es in meinem Hals mein Leben lang

und erinnert mich daran,

dass ich wortlos schlucken muss,

wenn ich nicht allein sein möchte,

und wenn ich verhindern will, dass man nimmt, versteckt, zerstört,

was ich mag, was mir gehört.

So ist es nun mal festgeschrieben,

Generationen wuchsen damit auf

und haben es für recht befunden.

Und ich muss es auch erdulden,

muss die Augen schließen, mich verstellen und mich freuen: 

Ich bin kein armes Waisenkind und habe Brei.

Ich gehöre zur Gemeinschaft,

habe wortlos daran teil.

Andernfalls wird man mich strafen,

wird mich nicht mehr gerne haben,

wird verstecken, nehmen und zerstören, Dinge, die ich mag, die mir gehören,

wie die grüne Eisenbahn.

Laut tutend kam sie an dem Bahnhof an.

 

*Grießbrei für Kinder in der Sowjetunion.

 

Nachdichtung von Norbert Hummelt

Aus: "Barfuß", Wunderhorn. 2018. 

 

მანანის ფაფა

მწვანე მატარებელი ოთახს წრიულად უვლიდა

და სადგურს რომ მიაკივლებდა, სამივენი ამ ხმას ველოდით.

ტვინისწამღებად კივისო, ამბობდა დედა

და გვაძალებდა,

მანანის ფაფა ორი კოვზიც გადაგვეყლაპა,

თორემ გამორთავდნენ,

ლიანდაგებსაც აშლიდნენ და სარდაფში გადამალავდნენ.

 

წებოვანი და ტკბილი ფაფა –

ჩვენი ბავშვობის სასჯელი,

მამის ხათრით, ბებოს ხათრით, მწვანე მატარებლის ხათრით გადაყლაპული

მთელი ცხოვრება ყიპყიპებს ყელში,

და მახსენებს,

თუ მინდა, რომ ვუყვარდე და არ მომიძულონ,

ანდა, რაც მიყვარს, არ დამინგრიონ, არ წამართვან, არ დამიმალონ,

უნდა ავდგე და უსიტყვოდ გადავყლაპო

რაც დადგენილი და დაწერილია,

რაზეც თაობები გაზრდილან და დაბერებულან,

რაც ნაცადია.

უნდ მოვითმინო,

თვალები დავხუჭო და თავი მოვაჩვენო

რომ მიხარია,

ობოლი რომ არა ვარ და თან ფაფაც მაქვს,

რომ მათი ოჯახის ნაწილი ვარ,

მათი მსგავსი, უტყვი ნაწილი,

თორემ სასჯელს ვერ გადავურჩები,

შემიძულებენ, დამინგრევენ, წამართმევენ, დამიმალავენ

როგორც იმ მწვანე მატარებელს,

სადგურთან მისული ტვინისწამღებად რომ კიოდა.

 

 

 


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