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დიანა ამფიმიადი / Diana Amphimiadi : აღდგომა Die Auferstehung

  Diana Amphimiadi
Die Dichter des 21. Jahrhunderts sind gezwungen, sich immer noch oder wieder mit dem Krieg zu beschäftigen. Im Unterschied zu alten Zeiten stehen aber heute keine Heldengesänge mehr im Vordergrund, sondern die zeitgenössische Lyrik protestiert vor allem gegen jede Form von Gewalt. Im georgisch-deutschen Blog von Bella Chekurishvili gibt es ab sofort eine Sammlung von ganz aktuellen Gedichten georgischer Autorinnen und Autoren zum Thema des Krieges. Diese betreffen sowohl den Russisch-Ukrainischen als auch den Russisch-Georgischen Krieg. Sie sollen das Schreckensantlitz des Krieges abbilden. 
Interlinearübersetzung: Bela Chekurishvili.
Nachdichtung: Sabine Schiffner.

 

აღდგა მკვდრეთით ოთხი წლის საშკა, 
როცა დახვრიტეს,თმა ჰქონია ჯერ კიდევ სველი.
აღდგა მკვდრეთით 9 წლის უცნობი გოგო, 
თერთმეტი მხეცის დაგლეჯილი,
აღდგა მკვდრეთით ველოსიპედიანი მოხუცი კაცი, 
ჩამოიფერთხა შარვალი და თმა გაისწორა, 
აღდგა მკვდრეთით ჩემი გაგრელი ნათესავი, 
მოხერხებულად მოაგორებს თავის თავს, კენწლავს.
აღდგა მკვდრეთით ქალი კვასკვასა, წითელი ლაქით,
სულ მალე მოვა, ცოტა ფრჩხილებს მოიწესრიგებს, 
შვილის გათხრილი სამარიდან მკვდრეთით აღდგა უცნობი დედა, 
დედის გათხრილი სამარიდან მკვდრეთით აღდგა უცნობი შვილი,
აღდგა მკვდრეთით პურის რიგში დახვრეტილი უცნობი კაცი, 
აღდგა მკვდრეთით ქალი, წყალი რომ ვერ მიიტანა სამალავამდე,
აღდგა მკვდრეთით შუაზე გადაჭრილი გოგო, ვინ თქვა, ვერ ივლისო,
ამ აღდგომაზე ბევრი აღდგა, ბევრად მეტი, ვიდრე ოდესმე,
ახლა ყველანი აქ მოჯარდნენ, გამოქვაბულთან,
შემოგძახიან, ლოდსაც შენ ნაცვლად გადაწევენ, 
ოღონდ არ შეგრცხვეს, არ დაიმალო, 
შენც აღსდექი, უფალო,
მესამე დღეს ანდაც თუნდაც ერთი თვის თავზე...
მსგავსად წერილისა.
 

Der vierjährige Saschka ist von den Toten auferstanden;

als er erschossen wurde, waren seine Haare noch nass. 

Ein neunjähriges unbekanntes Mädchen ist auch auferstanden;

es war von elf Bestien zerstückelt worden.

Ein alter Mann auf einem Fahrrad ist auch auferstanden;

nun hat er seine Hose ausgeschüttelt und seine Haare glatt gestrichen.

Auferstanden ist mein Verwandter aus Gagra*;

er rollt seinen eigenen Kopf wie einen Fußball, spielt, jongliert mit ihm.

Auferstanden ist eine Frau mit purpurrot lackierten Fingernägeln; 

sie erscheint gleich hier, sie pflegt erst ihre Fingernägel.

Eine Mutter ist aus dem Grab ihres Sohnes auferstanden,

ein Kind ist aus dem Grab seiner Mutter auferstanden,

auferstanden ist ein Mann, der in der Schlange vor der Bäckerei erschossen wurde,

auferstanden ist eine Frau, der es nicht gelungen war, zu ihrem Schlupfwinkel Wasser zu bringen,

auferstanden ist eine junge Frau, deren Körper halbiert wurde. Wer sagt, dass sie sich nicht mehr fortbewegen könne?

An diesem Osterfest sind mehrere Leute auferstanden, mehr denn je. 

All diese sind vor Deiner Grabeshöhle versammelt

und sie rufen Dich, sie sind bereit, an Deiner Stelle den Stein wegzuschieben 

schäme Dich bloß nicht, verstecke Dich bloß nicht, steh auf, Herr, 

am dritten Tag oder auch nach mehreren, 

wie es in der heiligen Schrift heißt. 

 

*Stadt an der Küste in Abchasien

© Interlinearübersetzung: Bela Chekurishvili, Nachdichtung: Sabine Schiffner.

 


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